Kooperative Pflege

 

Die kooperative Pflege, auch medical oder husbandry care genannt, ist ein wichtiger Bestandteil des täglichen Zusammenlebens mit unseren Tieren.
Ob bürsten, Krallen-/ Hufpflege, Ohren und Augen reinigen/ behandeln oder auch Tierarztbesuche - dies alles kann man mit seinem Tier trainieren.
Mein Training beinhaltet die Wahlfreiheit und Kontrolle des Tieres. Sie sollen nicht nur "erdulden", dass wir sie pflegen und behandeln oder auch nicht schlicht abgelenkt werden während der Massnahme. Die Tiere sollen Spass daran haben, mit uns zu arbeiten.


Ob ein Agility-Parcour, eine Unterordnung oder die Krallenpflege trainiert wird - die Lerntheorie bleibt die selbe und zusammen Spass zu haben ist das Ziel.


Werden Injektionen zum Beispiel in gewohnter Umgebung trainiert und das Tier hat gelernt, dass es eine Wahl hat und die Situation kontrollieren kann, so ist ein "Ernstfall" beim Tierarzt gleich weniger schlimm.


Im Idealfall dürfen sie auch in der Tierarztpraxis trainieren und den Tierarzt/ die Tierärztin in das Training mit einbeziehen.


Hier wird das Pferd nicht nach seinem ok gefragt. Die Injektion muss heute um diese Zeit sein. 

In so einem Fall kann man das Trainingsumfeld umgestalten oder einfach einen anderen Ort wählen.

Esperanza wird hier nicht abgelenkt oder "überrumpelt". Sie weiss was kommt, weiss, dass ich jetzt nicht frage. Trotzdem könnte sie gehen.

 

Da sie positiv verstärkt auf die Injektion vorbereitet wurde, ist es für sie ok, dass ich sie ausnahmsweise nicht nach ihrer Einwilligung frage.


Spezielle Umstände verlangen spezielles Training

 

Dieser junge Rüde lebte in einer Familie mit kleinen Kindern. Er wusste nicht, wie er "nein" sagen sollte, wenn ihm alles zu viel wurde. So benahm er sich wie ein Hund: und nahm alles ins Maul was gerade greifbar war, auch Kinderarme.
Nebst Management-Anpassungen, Aufbau von Alternativverhalten und Schulung der Familie kreierten wir hier für ihn einen "Not-Stopp" der einerseits für alle erkennbar war und zugleich sein Verlangen nach etwas zu greifen sinnvoll kanalisierte.


Bringsel (das Ding am Halsband) im Maul = Finger weg!